Prof. Dr-Ing. Heather Kaths © © Friederike von Heyden
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club in Nordrhein-Westfalen
hat die erste Stiftungsprofessur für Radverkehrsingenieurwesen an einer Hochschule in NRW
als bedeutenden Schritt für die Verkehrswende bezeichnet. Damit reagierte der Club auf die Ernennung von Prof. Dr-Ing. Heather Kaths, die nun an der Bergischen Universität Wuppertal einen Masterstudiengang entwickelt, um angehende Radverkehrsplaner*innen auszubilden.
Thomas Semmelmann, Landesvorsitzender des ADFC NRW: „Das ist der erste Schritt, um die Lücke der fehlenden Planerinnen und Planer zu schließen. Denn wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Nun ist es wichtig, dass noch weitere solcher Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten speziell für die Radinfrastruktur in unsrem Bundesland geschaffen werden, denn der Bedarf an Fachleuten ist groß. Wir sehen allein schon an den fünf Radentscheiden in NRW, die aktuell in Umsetzung sind, dass es an allen Ecken an Expert*innenwissen fehlt.“
Der Landesverband NRW des ADFC beglückwünschte Prof. Kaths zu ihrem Forschungs- und Lehrvorhaben. Die 35-Jährige will Werkzeuge entwickeln, mit denen leistungsfähige Radwegenetze entworfen, geplant und bewertet werden können.
Thomas Semmelmann: „Wir finden es klasse, dass Prof. Kaths NRW-Städte in Forschungslabore umwandelt und damit funktionierende Lösungsbeiträge für klima- und menschenfreundliche Mobilität entwickelt, die unsere Städte zukunftsfähig macht. Dass das notwendig ist, zeigt der gerade vorgestellt Fahrradklimatest. Noch nie haben so viele Menschen in NRW mitgemacht und dabei die Schwachpunkte unserer Mobilität aufgedeckt. Das ist ein Fundus für die Bergische Hochschule.“
Die Stiftungsprofessur für „Planungswerkzeuge für den Radverkehr der Zukunft“ an der Bergischen Universität ist eine von sieben an Hochschulen in Deutschland und wird bis zum 31. Dezember 2023 mit einer Million Euro gefördert. Dabei geht es auch um Aspekte der Fahrradgesetzgebung. Ein leistungsfähiges Fahrradgesetz, das die Potentiale des Radverkehrs ausschöpft, ist aus Sicht des Fahrrad-Clubs in NRW Grundvoraussetzung, um die Verkehrswende erfolgreich zu gestalten.
Pressemitteilung ADFC NRW 10.04.2021